Pfingsten und ein sehr persönlicher Post.

Jahrelang war Pfingsten für mich die schlimmste Zeit des Jahres. Dieser Feiertag war immer damit verbunden, dass mein Bruder damals bei einem Ausflug mit dem Kanu tödlich verunglückte. Ich war erst sieben Jahre alt, als dieses Unglück geschah, und von einem Tag auf den anderen war alles anders. Seitdem passierten die schlimmen Dinge immer im Mai, immer um Pfingsten herum. Auch meine Depressionen begannen vor einigen Jahren zu dieser Jahreszeit. Im Mai als die gleichen Blumen blühten wie zum Zeitpunkt des Unglücks.

Der Prozess der Bewusstwerdung.

Auf Verstandesebene war mir das Ganze nun schon viele Jahre klar: Mein Körper hatte den Schrecken abgespeichert, und jedes Jahr war der Monat Mai mit seinen Düften und Blüten ein Trigger für meine Seele. Das ist mir allerdings alles erst im Laufe der Jahre bewusst geworden. Doch, die Tatsache, das ich es wusste, änderte  noch lange nichts daran, damit umzugehen.

Hilfe durch eine Vielzahl von Techniken, die ich lernte und anwendete

Durch meine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Psychotherapie, Trauma und Selbstregulation wurde mir deutlich, was in mir passierte. Dennoch fühlte ich mich noch viele Jahre ausgeliefert. Oft schien es, als käme der Mai und mit ihm unweigerlich die Symptome. So konnte ich beispielsweise viele Jahre keine Äpfel essen, da ich eine schwere Allergie dagegen entwickelt hatte. Nun haben Äpfel ja nicht allzu viel mit dem Mai zu tun, und doch gab es vor dem Unglück meines Bruders ein Picknick, bei dem wir Äpfel dabei hatten. Kurz bevor er mit dem Kanu hinausfuhr, fragte er, ob er auch einen Apfel haben dürfe. Ich verneinte dies. Jahrzehntelang konnte ich keine Äpfel essen, ohne dass mein Körper reagierte – bis ich eines Tages im Rahmen einer Sitzung mit einer Therapeutin dieses Thema bearbeitete. Seitdem kann ich wieder Äpfel essen.

Im Laufe der Jahre habe ich viele Emotionen und auch meine Verlustangst bearbeitet. Viele Techniken habe ich kennengelernt und ausprobiert.

Und endlich: Gefühlt ist dieses Jahr das erste, in dem es mir gut geht.

Mir ist sehr bewusst, dass ich meinen Körper in dieser Zeit des Jahres besonders gut behandeln darf. Achtsamkeit hat mir geholfen, auch an den Tagen hinzuspüren, an denen es vielleicht nicht so einfach ist.

Umgang mit gleichzeitigen Gefühlen

Gestern in meinem Kurs „Hart an der Grenze – Wege zur Selbstfürsorge“ ging es auch wieder darum, dieses gleichzeitige Halten von Dingen zu thematisieren. Wie kann es mir gut gehen oder darf es mir gut gehen, wenn es anderen schlecht geht? Oder gar: wenn sie gar nicht mehr in diesem Leben sind?

Überwindung des Upper Limit und der Depressionen

In einem älteren Blogartikel hatte ich berichtet, dass ich viele Jahre so etwas wie ein Upper Limit hatte – ein oberes Maß an Lebensfreude, das ich nicht überschreiten konnte. Einige Jahre waren mit meiner Depressionsdiagnose von Traurigkeit und Schwere belastet. Im letzten Jahr schrieb ich immer mal wieder Blogbeiträge mit Titeln wie „Mit beiden Füßen fest im Glitzer“, und heute kann ich beides leben. Viele Techniken haben mir geholfen, und ich kann sie gar nicht alle in einem einzigen Artikel benennen. Immer wieder kommt die Idee auf, ein Buch darüber zu schreiben, was mir alles geholfen hat. Das Wichtigste war jedoch, die Techniken anzuwenden und Phasen der Melancholie genauso zuzulassen wie unbändige Freude.

Radikale Akzeptanz als Schlüssel zur Heilung.

Leben ist nicht nur schön; Leben ist auch Leiden. Es ist mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es die absolute und radikale Akzeptanz dessen, was gerade ist.Wenn ich nicht in den Widerstand gehe, wird es leichter. Wenn ich alles da sein lasse, verschwende ich keine Energie, denn der Kampf beginnt immer dann, wenn wir die Dinge anders haben wollen, als sie nun mal sind. Dies ist sogar die Bauanleitung für ein Problem: Es muss sozusagen eine „Soll-Ist-Diskrepanz“ geben. Nur dann haben wir überhaupt ein Problem.

Die Bedeutung des Human Design für mich.

Seitdem ich mein „Human Design“ kenne und meine Tore und Kanäle studiere, weiß ich, dass auch die Melancholie zu meinem Leben gehört. Eine Zeit lang hat diese Schwere einen Großteil meines Lebens ausgemacht. Wenn man Depressionen hat, identifiziert man sich oft damit und lebt ständig in der Angst: Wann kommt es wieder? Oh, ich habe keine so gute Laune, ich bin heute müde – macht sich da schon die nächste depressive Phase breit?

Leben jenseits von richtig oder falsch.

Heute lebe ich (zunehmend) jenseits von richtig oder falsch. Ich frage mich, was für MICH der jetzt passende Umgang mit den Emotionen und den Herausforderungen des Lebens ist. Leben bedeutet, beides in völliger Akzeptanz anzunehmen – die Höhen und Tiefen, die Freude und die Traurigkeit. Denn beides gehört dazu, und beides macht uns aus.

Meine Spiegelneuronen wurden gut trainiert.

Die Tatsache zu kennen, dass ich ein „offenes Emotionalzentrum“ laut „Human Design“ habe, macht es für mich noch leichter zu unterscheiden, welche Gefühle, muss ich tatsächlich durchfühlen und welche gehören gar nicht mir?

Das bedeutet: ich schwinge mit anderen Menschen stark mit, eine traurige oder frustrierte Umgebung ist für mich anstrengend auszuhalten. Mit solchen Emotionen, die ich von anderen aufnehme, muss ich aber nichts machen. Ich kann mich immer wieder fragen, ist das meins? Wenn ich ein „NEIN!“ bekomme, dann darf ich es abgeben.

Du fragst Dich wie?

Dann melde Dich gerne, ich bin so gerne Wegbegleiterin und die Emotionscoachin an Deiner Seite!

Herzlichst

Silke Steinke

 

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