Es passiert schon wieder: Das Leben kommt dazwischen.
Es ist schon fast absurd, aber mein Gefühl sagt: Alles wurde schon einmal geschrieben. Manchmal von anderen, und in diesem Fall sogar von mir selbst. Beim Stöbern in meinem Blogartikel „Intuition folgen – Freude finden“ lese ich genau das, was ich eigentlich gerade schreiben wollte. Da wird mir klar: Das Leben ist mir mal wieder dazwischen gekommen.
Wenn sich alles in Kreisen bewegt.
Ich habe das Gefühl, das Leben bewegt sich in konzentrischen Kreisen. Immer wieder kehren ähnliche Themen zurück, vielleicht mit neuen Facetten, aber doch vertraut. Vielleicht sollte ich einfach noch einmal von vorn anfangen. Dann kannst du, lieber Leserin, meinen wirren Gedankengängen vielleicht besser folgen. In diesem Blog versuche ich schließlich, das Chaos in meinem Kopf zu ordnen.
Noch vor kurzem hatte ich das Gefühl, alles läuft wunderbar. Ich war im Flow, schrieb Blogartikel am laufenden Band, war tief in meinem Human-Design-Experiment und fühlte mich großartig. Glitzerrausch. Im Sommer, drei Wochen Sylt-Urlaub – Silke in Heaven. Ich dachte „Jetzt weiß ich wie es geht!“
Und dann? Nach dem Urlaub ein Infekt nach dem anderen. Alte Symptome kehrten zurück, und plötzlich war hier: Ruhe. Statt des Elans, den ich Anfang des Jahres hatte, beschäftige ich mich seit Monaten intensiv mit mir selbst, ziehe mich zurück, sortiere aus, und hinterfrage vieles.
Kennt Ihr diesen Spruch? „Du planst, und Gott lacht.“
Genau das beschreibt meine letzten Monate. Geplante Projekte blieben liegen, stattdessen verbringe ich viel Zeit mit Gefühlen, die mich überrollen, und mit einem Körper, der gerade sein eigenes Programm fährt. Histaminintoleranz? Wohl möglich. Schilddrüsenunterfunktion? Auf jeden Fall. Sogar Hashimoto? Keine Ahnung. Wechseljahre? Wahrscheinlich.
Und dann diese Gedanken, die mich heimsuchen: Wie soll ich andere Menschen begleiten, wenn ich selbst gerade im Überlebensmodus stecke? Wenn ich viel Zeit auf der Couch verbringe, erschöpft bin, Migräne habe und meine eigenen Herausforderungen scheinbar nicht im Griff habe?
Dann diese Stimmen – vielleicht auch deine – die fordern: „Auf Social Media musst du Lösungen bieten! Fünf-Schritte-Pläne! Klare Ziele!“
Aber weißt du was? Bullshit. Willkommen im echten Leben!
Das Leben ist kein gerader Weg. Mein Körper zeigt mir gerade deutlich, dass ich nicht alles kontrollieren kann. Und ja, ich habe die Tipps gehört: Salbei- und Rotkleetee, Spaziergänge, proteinreiche Ernährung, Wechselduschen, bioidentische Hormone…etc. – ich mache auch vieles davon. Was mich anspricht, probiere ich aus. Manches hilft. Manches nicht. Und totz all dessen bleibt es gerade anstrengend.
Ich danke euch allen für eure Ratschläge. Als Generatorin (4/6) mit sakraler Autorität im Human Design reagiere ich. Das bedeutet, wenn der für mich passende Tipp kommt, höre ich das in meinem Bauch. Es ist ein leises „mmnnhh“ für „Ja!“ und ein „hmhm“ für „Nein!“.
Aber nicht jede mag Ratschläge und es ist immer eine Frage, wie es formuliert ist. Manchmal braucht es einfach nur jemanden der zuhört, ohne gleich in Lösungen zu denken. Eine Umarmung, ein Mitaushalten, dass es gerade nicht den „Quickfix“ gibt.
Heute Morgen um 4:20 Uhr – mal wieder hellwach – kam mir ein Gedanke: Was, wenn all das Sinn ergibt?
Was, wenn mein Körper und meine Psyche sich genauso zeigen müssen, damit ich lerne? Was, wenn es genau so gut ist? Wenn es nichts zu verbessern und zu verändern gibt?
Ich erzähle hier keine Geschichte vom perfekten Weg. Mein Leben ist ein ständiges Ausprobieren, Lernen, Scheitern und Weitermachen. Ich folge Impulsen, lerne von anderen, finde meinen eigenen Zugang – und gebe dabei Impulse weiter.
Ein wichtiger Impuls, den ich letztens in einem Buch zum Thema „Selbstmitgefühl“ gelesen habe und dessen Wirkung ich gerade stark spüre, möchte ich Dir gerne mit auf den (ungeraden) Weg geben: Schmerz + Widerstand = Leiden
Genau das bemerke ich gerade. Inzwischen ist es 8:45 Uhr und ich bin trotz aller Symptome und der Tatsache, dass ich gerade nicht da bin, wo ich heute eigentlich sein wollte, sehr entspannt.
Wenn ich den Widerstand aufgebe, wenn ich die Dinge nicht anders haben will, als sie gerade sind, dann entspannt sich etwas in mir.
Vielleicht ist das, was ich schreibe und erlebe – auch wenn es nicht perfekt ist und keinem drei oder fünf Punkte Plan folgt – genau das, was dir gerade hilft, weil es Dir gerade ähnlich ergeht?
Vielleicht kannst Du damit auch gar nichts anfangen!?
Aber das ist okay – Leben eben.
Fühl Dich fest umarmt (wenn Du magst und das gerade gebrauchen kannst.
Deine
Silke Steinke