Wer kennt es nicht, das Gedankenkarussell?

Kaum hat man Platz genommen, nimmt es auch schon Fahrt auf und während es sich immer schneller im Kreis bewegt, kann man leider nicht mehr aussteigen.

Das, was von außen betrachtet ganz fröhlich aussieht, macht einem nun, wo man drin sitzt, doch ein wirklich schlechtes Gefühl im Bauch. Man ist abhängig davon, dass irgendwann, irgendwer das Karussell wieder anhält und man aussteigen darf. Noch Stunden später spürt man das Kribbeln im Bauch, wenn man wieder an die wilde Fahrt denkt. Und wenn man sich vielleicht auch vorgenommen hat, das war meine letzte wilde Fahrt – schwupps – sitzt man wieder drin…. So sehr man sich auch wehrt, der Sog zieht einen immer wieder hinein.

 

Mit großer Verlässlichkeit passierte mir das mitten in der Nacht.

Ich wachte auf und sobald mein Verstand sich einschaltete, fielen mir die vielen Gedanken des Tages wieder ein, nicht zu Ende gedacht, ungelöst, ein Gedanke lauter als der andere.

 

ABER HALT!

Ich bin ja nicht auf der Kirmes! Ich übersehe etwas: nämlich, dass ich selbst in der Lage bin, etwas zu tun. Das es in meiner Macht steht, das Karussell anzuhalten. Ich muss gar nicht warten, bis irgendwer, irgendwann das Karussell anhält.

 

Ich kann das selber tun.

Der Weg dahin war nicht ganz einfach. Aber immer öfter und immer schneller gelingt es mir heute, meine Gedanken zu fassen zu kriegen und immer öfter kann ich sie dann entlarven als das, was sie sind, nämlich nur Gedanken. Und um in der Metapher vom Karussell zu bleiben: dann kann ich aussteigen und das  Karussell bzw. die Gedanken von außen betrachten.

 

Der erste Schritt auf diesem Weg ist mir bereits vor einigen Jahren gelungen.

Damals steckte ich mitten in der Depression. Ich litt unter morgendlichem „Früherwachen“, das heißt, ich wurde in schöner Regelmäßigkeit morgens circa 2 Stunden vor dem Wecker wach und dann lag ich da.

Ich dachte und dachte! Ich wälzte mich von links nach rechts, dachte nach und grübelte. Ich dachte nicht viel Neues in diesen morgendlichen Stunden. Meistens bewegte ich die immer gleichen Gedanken. Meistens ließ sich das auf Variationen von „ich schaffe das alles nicht“ runterbrechen und führte mich direkt hinein in mein Morgentief und die Angst, dass ich, wenn ich so wenig geschlafen hatte, meinen Alltag noch weniger schaffen würde. Eine hoffnungslose Spirale, die mich freud- und kraftlos zurücklies.

Bleischwer schleppte ich mich durch den Tag, immer hoffend, dass der Tag bald geschafft sei, um schnell wieder ins Bett gehen zu können. Nach einigen Stunden Schlaf wiederholte sich dann das Spiel.

Es trug zu meiner Hilflosigkeit bei, dass ich damals dachte:

  • Ich wäre die einzige mit diesem Problem
  • Nur ich hätte diesen Gedanken
  • Mir kann keiner helfen
  • Ich muss da alleine durch
  • Es wird sich niemals wieder ändern.

Ein Lichtblick war dann ein Achtsamkeitskurs, den ich besuchte. Der Zusammenhang zwischen Körper, Geist und meinen Emotionen wurde mir langsam deutlich. Dann fiel mir ein Buch zu diesem Thema in die Hände. In dem Buch „Der achtsame Weg durch die Depression“ von Mark Williams, Jon Taesdale , Zindel Segal & Jon Kabat-Zinn fand ich folgenden Satz, der mich zutiefst erleichterte:

„Es ist nicht Ihre Schuld, dass Sie immer und immer wieder an Depressionen leiden. Sie fangen an, sich unwohl zu fühlen, und ehe Sie sich´s versehen, sind Sie in die Spirale hineingezogen worden…“.

Genau so war das!

Ich machte mich auf den Weg, ich meditierte jeden Morgen. Ich fing an meinen Gedanken zu beobachten und Sie nicht einfach ungeprüft zu glauben.

Auch in den letzten Wochen hatte ich viele Gedanken!

Gedanken dazu, wie es mit der Corona-Krise weitergehen wird, was die Krankheit für mich, meine Familie und meine Arbeit, für die Wirtschaft und die Welt bedeuten wird.

Mit den Gedanken kam auch die Schwere zurück und der gut bekannte Gedanke:

 

„Ich schaffe das alles nicht!“ und schlimmer noch: „Es wird in einer Katastrophe enden!“

 

Es ergab sich die wundervolle Gelegenheit meine Gedanken nicht nur alleine, sondern, dank modernen Technik, in einem Kreis von tollen Frauen jeden Morgen zu überprüfen.

Was soll ich sagen, trotz allem was gerade geschieht, trotz allem, das ungewiss ist, kann ich nun wieder achtsam im Moment sein!

In diesem Moment kann ich die Realität mit meinen Gedanken abgleichen und feststellen, dass es gerade JETZT, hier auf meinem Stuhl, mit den Fingern auf den Tasten, mit einem Atemzug der meine Lungen weitet – gerade JETZT nichts weiter gibt, als meinen nächsten Atemzug.

 

Alles andere passiert nur in meinem Kopf.

Wie es wirklich werden wird, das weiß ich nicht. Wenn ich meine Gedanken aber ungefiltert glaube, dann geht es mir JETZT schlecht, dann ist das Leben JETZT schwer, dann werde ich handlungsunfähig und damit ist sicher niemandem gedient.

Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass diese Form der Arbeit auch wunderbar über die modernen Kommunikationswege funktioniert!

 

Neugierig?

Rufen Sie mich gerne an, wir vereinbaren einen telefonischen Kennenlerntermin und finden Ihren individuellen STOPP-Schalter für Ihr ganz persönliches Gedankenkarussell!

 

Dieser Beitrag als Podcast zum Anhören für Sie

von Silke Steinke

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