Die letzten Wochen waren geprägt von einem Lagerungeschwindel der mich fest im Griff hatte. In dieser Zeit ging gar nichts mehr und ich musste mich zurückbesinnen auf das was mir Im Laufe der Zeit immer wieder gut geholfen hatte.

Es fühlte sich an, wie: ZURÜCK AUF ANFANG!

In den ersten Tagen lag ich hier auf der Couch und es ging einfach gar nichts mehr – bei jeder Kopfbewegung musste ich spucken. Ich konnte nicht Autofahren, ich konnte nicht mit meinem Hund spazieren gehen, ich konnte zeitweise nicht mal alleine zur Toilette gehen.

Durch die depressive Phase in meinem Leben, in der es mir so schlecht ging, dass manchmal das Ausräumen der Geschirrspüler mich an den Rand meiner Belastbarkeit brachte, kenne ich dieses Gefühl nur zu gut.

Einige Menschen in meinem Umfeld sagen aktuell: „Aber das ist doch jetzt etwas ganz Anderes, dass ist ja was körperliches.“

Ich bin mir allerdings inzwischen sicher, dass es immer so ist, dass mein Körper mir über die Symptome nur Signale sendet. Und ich habe zu lernen, was diese Symptome mir sagen wollen. Wenn ich die Botschaft entziffere und mich dann entsprechend damit auseinandersetze und mein Leben anpasse, dann geht es mir auch wieder besser und ich komme wieder ins Gleichgewicht.

Vielleicht kennen Sie den Spruch: „Geh´ Du voran“, sagt die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht…“

Und so war es auch diesmal. Kaum hatte ich angefangen mich mit der Symptomsprache zu  beschäftigen, konnte ich mich anders einlassen.

„Mein“ Symptom war also der Lagerungsschwindel. Bei diesem eigentlich harmlosen Phänomen ist das Innenohr betroffen. Sehr vereinfacht gesagt, lösen sich Kristalle im Bogengang und schwappen dort dann  hin und her. Dadurch erhält das Gehirn unterschiedliche Informationen aus dem Innenohr und über die Augen. Dieser Fehlinformation verursacht den Schwindel und in Folge u.a. Übelkeit und Erbrechen. Ich fühlte mich permanent wie seekrank. Mit einfachen Lagerungsübungen, die einem der Hals-Nasen-Ohrenarzt zeigen kann, kann man die Kristalle aus dem Bogengang hinaus befördern. Diese Übung habe ich zwar als hilfreich und wirksam aber auch als ziemlich massiv empfunden.

Ein wichtiger Punkt neben den rein medizinischen Fakten war für mich, wie fühle ich mich dabei und wofür steht dieses Symptom?

Beim Lagerungsschwindel ist das Gleichgewichtssystem betroffen und genau das spiegelte sich in meinem Empfinden: ich hatte das Gefühl aus der Mitte zu sein, nicht mehr im Gleichgewicht.

Mit dieser Erkenntnis setzte ein sich zurückbesinnen ein: was hat mir denn damals während meiner Depression geholfen aus dem Loch zu krabbeln?

Das war zunächst mal: BEDINGUNGSLOSE AKZEPTANZ

Das war ein Satz, den ich damals in einem Podcast hörte und der damals einen absoluten AHA-Moment bei mir auslöste. Das heißt nicht, dass danach alles gleich super war, es war ein langer Weg. Aber dieser Satz läutete die Wende ein.

Bedingungslose Akzeptanz heißt für mich nicht, dass ich etwas als schicksalsgegeben hinnehme und in die Untätigkeit falle, sondern, dass ich annehme was gerade ist und von diesem Punkt aus sehr besonnen weitergehe. Akzeptanz all der Gefühle, der Schmerzen und all der lästigen Dinge, die nun gerade mal da sind.

Das ist das Ende des Kämpfens, des Gegenangehens. Wenn ich nicht mehr kämpfe und mein Verstand sich nicht in ewigen „Was wäre wenn – Szenarien“ verliert, dann wird Energie frei und mein Blick weitet sich. Von diesem Punkt aus, kann ich neu denken, komme wieder in die Handlungsfähigkeit.

In meinem Fall war das damals wie heute, dass ich beispielsweise aufhöre mich zu wehren. Das ich den Zustand, von „gerade geht gar nichts mehr“, anerkenne. Dass ich meinen Klienten und Arbeitsgeber, meiner Familie gegenüber nicht mehr versuche eine Fassade aufrechtzuerhalten. Und immer wieder aufs Neue mache ich dann die Erfahrung, dass die Menschen mir wohlgesonnen sind.

Der Blick der anderen auf mich ist häufig deutlich milder und liebevoller als mein eigener. Ich bin spannenderweise selten bis nie damit konfrontiert worden, dass andere mir sagen, ich solle mich zusammenreißen und mich nicht so anstellen. Das ist eher eine innere Einstellung und Sätze, die ich mir selbst sage.

Nach dem Akzeptieren dessen was gerade ist, folgt eine objektive: BESTANDSAUFNAHME

Die Suche nach hilfreichen Informationen und das Umsetzen, dessen was gerade notwendig ist und das Zurückbesinnen auf hilfreiche Dinge.

An diesem Punkt stehe ich also gerade, denn nach dem Lagerungsschwindel folgten noch mehr Symptome mit denen ich mich gerade auseinandersetzen muss….oder darf!

Wieder steht eine Ernährungsumstellung an, denn alles was ich als hilfreich und gesund in den letzten Jahren für mich angenommen habe, kommt nun wieder auf den Prüfstand.

Ja, zurück auf Anfang und doch auch wieder nicht, denn ich bin ein ganzes Stück des Weges schon gegangen.

Ich verliere aber leider immer noch wieder den Fokus und bin immer wieder viel zu streng mit mir und tue mich scheinbar schwer, wirklich zur Ruhe zu kommen.

Also übe ich mich in SELBSTMITGEFÜHL und versuche jeden Tag meine Achtsamkeitsübungen zu machen, mir Pausen zu gönnen und das innere Selbstgespräch immer noch ein wenig sanfter und liebevoller werden zu lassen.

Und auch dieses Mal hole ich mir Unterstützung von Menschen, die mit einem objektiven Blick von außen auf die Dinge schauen, die mich unterstützen können, weil sie vielleicht den einen entscheidenden Schritt weiter sind als ich.

Und dazu möchte ich auch Dich einladen, wenn es Dir nicht gut geht, Du merkst, dass Themen angegangen werden wollen, damit Du wieder in Dein Gleichgewicht kommen kannst, dann melde Dich gerne und lass mich die Person sein, die Dich auf Deinem Weg unterstützt.

Dieser Beitrag als Podcast zum Anhören für Sie

von Silke Steinke

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